GeisterstadtWir alle decken unseren Bedarf an Non Food-Artikeln immer noch zunehmend im Internet. Ob es sich dabei um Bücher handelt, oder CDs, um Kleinmöbel, Haushaltsbedarf, Kinderkleidung oder auch Gartenpflanzen scheint ganz egal: das Netz hält scheinbar den Gesamtinhalt des Füllhorns menschlicher Bedürfnisse zwecks bequemen Abrufs bereit – ein Schlaraffenland, das uns viele Produkte ohne körperliche Anstrengung im heimischen Wohn- oder Arbeitszimmer präsentiert und auf Wunsch sogar frei Haus genau dorthin liefert.

Beim Wochenendbummel durch die heimische Innenstadt stellen wir dann bedauernd eine zunehmende Verödung der Einkaufslandschaft fest. Renommierte Fachgeschäfte müssen schließen, und an deren Stelle schießen Billigkramläden aus dem Boden. Diese bieten dann nur noch jene Produkte an, mit denen man ohnehin im Freundeskreis nicht mit einem Superschnäppchenpreis von billiger-, günstiger-, oder eBay.de angeben kann.

Wir wundern uns über die mangelnde Ausstattung der Kindergärten, in denen unsere Kinder genau die Stunden verbringen, die uns Gelegenheit geben vor dem PC zu sitzen, um im schönen Schein der Internetkaufhäuser zu stöbern, bejammern lauthals den schlechten Zustand der örtlichen Parkanlagen und Naherholungsgebiete und beschweren uns, wenn wir bei deren Besuch noch einen kleinen Obulus für den Nießbrauch dieser Einrichtungen zu entrichten haben.

Dass unsere Kommune für all die Dinge des kommunalen Gemeinwesens eine nicht unerhebliche Menge Geld benötigt, und dass diese Summen eben auch aus Steuereinnahmen bestritten werden, die im Rahmen der Gewerbesteuer aus den Gewinnen der heimischen Unternehmen fließen wird dabei gerne übersehen…

Stattdessen kaufen wir weiter häufig gleichpreisig jene Dinge im Internet, die wir auch vor der eigenen Haustür erwerben könnten, schicken defekte oder nicht unseren Vorstellungen entsprechende Produkte unter entsprechendem Aufwand wieder zurück, oder buchen unseren Urlaub ohne Preisvorteil bei einem Internetportal, das jeden Service und jede Hilfestellung bei Fragen, die über die reine Umsatzerwirtschaftung hinausgehen, vermissen lässt…

Eine nicht wirklich schöne, weil doch eher schnöde neue Einkaufswelt, und schade, dass man Liebe nicht downloaden kann …

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